Kürzliche kämpferische Königs-Wanderung

Zu Beginn des Schach-Jahres 2022, bei dem einige geplante Wettkämpfe noch ruhen, ein Blick zurück ins vierte Quartal 2021. Besonders im Gedächtnis bleiben die Wettkämpfe am echten Brett.

Schwarz: Markus Hempel

Weiß: Ottmar Langer, Dr. „math“

In einer dieser Partien im November muss der weiße König zwischen dem 21. und 22. Zug schon schlecht vom nächsten Lockdown geträumt haben.

Jedenfalls verließ er hier seine Rochadestellung und startete zu einer längeren Wanderung. Zunächst gelangte er rasch zur Brett-Mitte, wobei er von Türmen, Springern und Bauern umringt war.



Später, im 31. Zug, also nach zehn Zügen war er von seiner Rochadestellung schon sehr weit weg – auf der 7. Reihe. Wollte er dort dem schwarzen Kollegen persönlich Remis anbieten? Oder ihn sogar mattsetzen?



Seine Wanderung g1-f2-e3-e4xe5-f6-e7 vom 22.-31. Zug ist irgendwie forsch und bemerkenswert. Später wanderte er dann übrigens in fünf weiteren Schritten über f6 bis auf das Feld b4.

Dort angekommen, schlossen die beiden Könige Frieden. Natürlich kam da erst mal der Gedanke „von e1 nach b4, das hätte ich auch kürzer haben können“.

Beim späteren Einschlummern siegte aber der Gedanke „schön war der Ausflug doch, vor allem besser als der zuvor drohende Lockdown in der Nähe von g1“.

Nach so viel königlicher und schachlicher Lyrik zwischen den beiden Wettkampf-Jahren ist es Zeit für einen nochmaligen Wunsch nach interessanten Partien im beginnenden Jahr.

Vor allem, allen gute Gesundheit!