2. SG Weißensee Schnellschach-Open

Autor: Frank Walther

Die erfolgreiche Austragung und die überwältigende Resonanz auf unser erstes vereinsoffenes Schnellschachturnier im November 2005 hat uns beflügelt, erneut ein Schnellschachopen durchzuführen und damit einen würdigen Beitrag in der Grand Prix Serie 7+1 zu leisten.

Am Sonnabend, dem 13. Januar 2007 trafen wir uns in unserer Heimstätte am Pistoriusplatz, um das 4. Vorrundenturnier der Serie 2006/2007 auszutragen. Ein gut motivierter Helferstab hatte alles mit Ruhe und Umsicht vorbereitet und im Griff. Um 9 Uhr öffnete der Einlaß. Die Kantine lud zum ersten Kaffee und zum Brötchenimbiß bei moderaten Preisen ein. Aufgebaute Bretter standen zum Aufwärmtraining, meist bei Blitzpartien, zur Verfügung. Lediglich eine stetig wachsende Warteschlange um 9.30 Uhr bei der Registrierung brachte das Turnierteam kurzzeitig ins Schwitzen.

Uhren und Bretter in Reih und Glied.   © Frank Hoppe

Joachim Matuszewski und Wolfgang Preußner wurden zum Küchendienst „verdonnert“   © Frank Hoppe

Pünktlich um 10 Uhr eröffnete der Spielleiter der SG Weißensee Frank Walther in seiner Funktion als Turnierleiter und Schiedsrichter das kleinste aller sieben Vorrundenturniere. Er konnte nach 26 Voranmeldungen insgesamt 46 Schachfreunde zum Schnellschachturnier mit beiderseitig 15 Minuten Bedenkzeit begrüßen. Insbesondere die Teilnahme von 6 FIDE – Meistern und des Präsidenten des Berliner Schachverbandes Dr. Matthias Kribben, seines Stellvertreters Carsten Schmidt und des Verantwortlichen im BSV für Öffentlichkeitsarbeit Frank Hoppe, aber auch die Teilnahme aus 21 Schachvereinen und Betriebsschachklubs waren Ausdruck für die beeindruckende Beachtung durch das Berliner Schachleben und für die Hochkarätigkeit unseres Turniers. Sogar ein internationaler Schachgast aus Dänemark konnte begrüßt werden.

BSV-Präsident Dr.Matthias Kribben und sein Stellvertreter Carsten Schmidt   © Frank Hoppe

Und schließlich die Überraschung: Nicht die hochkarätigen FIDE–Meister Steve Berger, Andreas Berger, Dawid Janaszak oder Werner Reichenbach mit DWZ 2300 und besser gewannen das Turnier, sondern Simon Prudlo vom Betriebsschachklub SK Gillette mit einer DWZ unter 2200 gewann nach sieben Runden Schweizer System.

Die erste Runde verlief ohne Überraschungen mit fast durchweg Favoritensiegen. Lediglich FM Steve Berger und Präsident Dr. Kribben kamen über ein Unentschieden nicht hinaus.

In Runde 2 setzten Frank Hoppe mit Sieg über FM Ralf Kleeschätzky und Detlef Just mit Sieg über Routinier Günter Ahlberg erste Ausrufezeichen. Alle anderen Spitzenspieler gewinnen erwartungsgemäß.

Ralf Kleeschätzky erörtert Werner Reichenbach seine noch intakten Chancen nach dem Desaster in Runde 2   © Frank Hoppe

Matthias Ahlberg präsentierte sich in großer Form   © Frank Hoppe

Eine achtköpfige Spitzengruppe unter Führung von Matthias Ahlberg nimmt die dritte Runde auf. Simon Prudlo und Ruprecht Pfeffer gehen allein in Führung, weil die mitführenden FM Gerhard Lüders, Andreas Breier, Werner Reichenbach nur remis spielen oder wie Dawid Janaszak gar verlieren. FM Steve Berger und Rainer Kleeschätzky schließen mit Siegen wieder auf.

In Runde 4 gelingt Simon Prudlo ein weiterer „big point“ . Er gewinnt das Spitzenspiel gegen Ruprecht Pfeffer und geht als alleiniger Spitzenreiter mit 4 Punkten in die Mittagspause. Aber auch alle FM gewinnen ihre Partien und lassen nicht abreißen zum Spitzenreiter. Die ersten fünf Zwischenplazierten sind noch ungeschlagen.

Die Runde 5 gehört den FM Steve Berger und Dawid Janaszak, die mit Siegen wieder zur Führungsspitze gehören, während alle anderen Favoriten, weil untereinander spielend, mittaglich remisieren.

FM Dawid Janaszak hatte in der letzten Runde die Chance das Turnier zu gewinnen. Doch er unterlag überraschend Simon Prudlo, der stattdessen den Thron bestieg.   © Frank Hoppe

In der Vorschlußrunde 6 gewinnen FM Andreas Breier gegen FM Reichenbach und FM Dawid Janaszak gegen FM Gerhard Lüders, während das Spitzenspiel zwischen Simon Prudlo und FM Steve Berger unentschieden ausgeht. Mit 5 Punkten führen jetzt vier Spieler, die sich Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen. Aber auch die mit Siegen stark aufkommenden Spieler FM Ralf Kleeschätzky und Matthias Ahlberg mit jeweils 4,5 Punkten haben noch Aussichten auf Spitzenplätze.

Die Finalrunde 7 wurde schnell der Spannung beraubt, da am Spitzenbrett die FM Steve Berger und FM Andreas Breier ein schnelles Remis ausspielten. Damit war der Weg frei für Simon Prudlo, der die Nerven behielt, gegen FM Dawid Janaszak gewann und alleiniger Sieger mit 6 Punkten wurde. Die bemerkenswerte Aufholjagd von FM Ralf Kleeschätzky mit 2 Siegen am Ende wurde leider nicht mit einem Podiumsplatz belohnt.

August Hohn machte sich erst über meine Stellung lustig – nach dem Einschlag auf f2 durfte ich auch mal Sprüche klopfen. Bis zum vollen Punkt war es aber noch ein beschwerlicher Weg.   © Frank Hoppe

Kurz nach 15 Uhr konnte die Turnierleitung durch eine straffe Veranstaltungsführung dank Computertechnik und reibungsloser Bedienung zur Siegerehrung rufen. Der Schiedsrichter bedankte sich bei allen Spielern für die gezeigte Fairnis und Disziplin an allen Brettern. Dadurch erhielt das Turnier eine entspannte und familiäre Atmosphäre und wurde zum vollen Erfolg.

Maik Kopischke wuchs über sich hinaus – Lohn war der Ratingpreis unter 1800   © Frank Hoppe

 

 

 

 

 

 

 

Im einzelnen wurden folgende Spieler geehrt:

  • Sieger mit dem 1. Preis von 100 €: Simon Prudlo, SK Gillette
  • Platz 2 mit dem 2. Preis von 75 €: FM Andreas Breier, Schachfreunde Berlin
  • Platz 3 mit dem 3. Preis von 50 €: FM Steve Berger, SK Zehlendorf
  • Bester Senior mit Geldpreis 50 €: FM Gerhard Lüders, BSC Rehberge
  • Ratingpreis < 2000 25 €: Henryk Bukowski, BSC Rehberge
  • Ratingpreis < 1800 25 €: Maik Kopischke, SC Zugzwang 95

Der zweitplazierte Andreas Breier mit dem strahlenden Sieger Simon Prudlo   © Frank Hoppe

Horst Strehlow stand in Runde 1 sensationell vor dem ganzen Punkt gegen FM Steve Berger. Es wurde immerhin Remis.   © Frank Hoppe

Der Weißenseer Nestor Günter Ahlberg (77) und Stephan Bruchmann (33) bei der Turniernachbereitung   © Frank Hoppe

Stephan Bruchmann – Eigengewächs der SG Weißensee und wohl einer der stärksten Spieler, die der Verein je hervorgebracht hat. Seine DWZ ist z.Z. 2198, vor fünf Jahren hatte er mit 2256 seine höchste Wertung.   © Frank Hoppe

Fotokommentare: Frank Hoppe

Rangliste: Stand nach der 7. Runde
Rang Titel Teilnehmer TWZ Verein/Ort S R V Punkte Buchh
1. Prudlo,Simon 2200 SK Gilette 5 2 0 6.0 30.0
2. FM Breier,Andreas 2334 SF Berlin 4 3 0 5.5 33.0
3. FM Berger,Steve 2350 SK Zehlendorf 4 3 0 5.5 32.0
4. FM Kleeschätzky,Ralf 2122 TSG O’schöneweid 5 1 1 5.5 27.5
5. FM Lüders,Gerhard 2156 BSC Rehberge 194 4 2 1 5.0 32.0
6. FM Janaszak,Dawid 2319 SG Lasker Stegli 5 0 2 5.0 30.0
7. FM Reichenbach,Werner 2282 SK Zehlendorf 4 2 1 5.0 28.5
8. Bruchmann,Stephan 2198 SG Weißensee 49 4 2 1 5.0 28.0
9. Ahlberg,Matthias 2083 SG Weißensee 49 4 1 2 4.5 31.0
10. Gebigke,Martin 2060 SC Zugzwang 95 4 1 2 4.5 26.0
11. Bukowski,Henryk 1997 BSC Rehberge 4 1 2 4.5 25.5
12. Vu,Philippe 2000 ohne 4 1 2 4.5 25.0
13. Krasnici,Hasan 2100 SK Gilette 4 1 2 4.5 24.5
14. Pfeffer,Ruprecht 2135 SC Weisse Dame 4 0 3 4.0 31.5
15. Hahlbohm,Matthias 2031 TSG O´schöneweid 4 0 3 4.0 27.5
16. Ayush,Batzaya 1959 Berolina Mitte 3 2 2 4.0 27.0
17. Strehlow,Horst 1949 SC Friesen Li’be 3 2 2 4.0 24.5
18. Ahlberg,Günter 1900 SG Weißensee 49 4 0 3 4.0 22.5
19. Kopischke,Maik 1660 SC Zugzwang 95 4 0 3 4.0 22.0
20. Albinus,Günter,Dr. 1811 SG Weißensee 49 4 0 3 4.0 20.5
21. Hoppe,Frank 1976 Berolina Mitte 3 1 3 3.5 29.0
22. Hohn,August 1960 SC Zugzwang 95 3 1 3 3.5 27.5
23. Just,Detlef 1768 SC Zugzwang 95 3 1 3 3.5 26.5
24. Poseck,Steffen 2016 Rotation Pankow 3 1 3 3.5 26.0
25. Arndt,Uwe 1773 Chemie Weißensee 3 1 3 3.5 24.5
26. Axmann,Steffen 1750 SF NordOst Berli 3 1 3 3.5 20.5
27. Sauermann,Andreas 1852 BSG SV Senat 3 0 4 3.0 25.5
28. Fainstein,Wladimir 2041 SK Präsident 2 2 3 3.0 25.0
29. Jahnke,Jeffrey 1650 SF NordOst Berli 3 0 4 3.0 23.5
30. Fitzke,Ulrich 1769 SK Lichtenberg 3 0 4 3.0 23.5
31. Lukas,Wilmar,Prof.Dr. 1815 SK Präsident 3 0 4 3.0 23.0
32. Herrmann,Eberhard 1769 SG TT/Wiheil 3 0 4 3.0 23.0
33. Kribben,Matthias,Dr. 1987 SC Zitadelle Spa 2 2 3 3.0 22.5
34. Schmidt,Carsten 1982 VfB Hermsdorf 3 0 4 3.0 22.5
35. Rehder,Frank 1769 SC Zugzwang 95 3 0 4 3.0 18.5
36. Krusemark,Gerhard 1778 SG Lasker Stegli 3 0 4 3.0 17.5
37. Nietsch,Horst 1848 SG Weißensee 49 2 1 4 2.5 23.5
38. Fischer,Semen 1700 SK Präsident 2 0 5 2.0 23.5
39. Erman,Zinovi 1711 SK Präsident 2 0 5 2.0 20.5
40. Fuchs,Jörg 1687 SC Kreuzberg 2 0 5 2.0 20.0
41. Pooch,Lothar 1260 SG Weißensee 49 2 0 5 2.0 18.5
42. Draeger,Mikael 1850 Dänemark 2 0 5 2.0 15.0
43. Zarubin,Juri 1675 SK Präsident 1 1 5 1.5 25.0
44. Jiranek,Benno 1200 ohne 1 1 5 1.5 19.0
45. Koenig,Peter-Rainer 1380 Berolina Mitte 0 2 5 1.0 17.0
46. Frischmuth,Jürgen 1209 SG Weißensee 49 0 1 6 0.5 18.0