Ein Besuch im Löberitzer Schachmuseum

Herzlichen Dank an Manfred Pohl für seinen nachstehenden Beitrag!

„Nachdem ich im Frühjahr meine bescheidene Schachbibliothek mit tatkräftiger Unterstützung unseres Vereinsmitglieds Dagobert Kohlmeyer aufgelöst habe, bin ich durch ihn in Kontakt mit dem Löberitzer Schachmuseum gekommen, da ein Teil meiner Bücherspende dort gelandet ist.

Am 18. Juli bin ich mit dem Museumsleiter, Konrad Reiß, verabredet, der mit einer Führung von anderthalb Stunden durch die zum Teil noch vorhandenen Gebäudeteile eines ehemaligen Ritterguts den Besucher mit der umfangreichen Sammlung zur Geschichte des Schachspiels und mit einer Vielzahl von Exponaten, regional sowie auch international, mit fachlichen Erläuterungen und mit einem zusätzlichen Hintergrundwissen vertraut macht.

Die dort ausgestellten Exponate gliedern sich in insgesamt vier Bereiche: Darstellung der Löberitzer Schachgeschichte, die Schachbibliothek mit über 5.000 Exemplaren, eine Vielzahl von Ausstellungsgegenständen (Schachfiguren und Bretter, Schachuhren, Wimpel, Abzeichen, teilweise aus vier Jahrhunderten) und eine Briefmarkensammlung zum Thema Schach.

Aber das Glanzstück in diesem Museum bildet das erste in deutscher Sprache gedruckte Schachlehrbuch aus dem Jahre 1617, der „Selenus“. In dieser Ausgabe befindet sich auch eine handschriftliche Widmung des Verfassers, des Herzogs August d. Jüngeren von Braunschweig.

Der Trägerverein dieses Schachmuseums, die Schachgemeinschaft 1871 Löberitz e. V. , ist der älteste Schachverein des Landes Sachsen-Anhalt, der 1877 in Leipzig auch zu den Mitbegründern des Deutschen Schachbunds zählte.

Eine äußerst interessante Einrichtung für jeden Schachfreund und sehr empfehlenswert für einen Besuch. Ein Besuch des Museums könnte vielleicht mit einem Freundschaftskampf zwischen den Vereinen verbunden werden.

Die Anfahrt mit dem Pkw erfolgt über die A9 mit der Ausfahrt 12 (Bitterfeld/Wolfen) in Richtung Köthen über den Ort Rödgen mit einer Fahrzeit von etwas über zwei Stunden.“

Gez. Manfred Pohl